Schülerinnen und Schüler einer neu eingerichteten Willkommensklasse für aus der Ukraine geflüchtete Kinder in Berlin

Tausende ukrainische Schüler kommen bald in reguläre Klassen

Stand: 22.04.2024, 15:40 Uhr

Im neuen Schuljahr müssen die Schulen in NRW viele Kinder und Jugendliche in neuen Klassen unterbringen. Dann endet die Erstförderung für viele Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine.

Das Schulministerium spricht von einer "gewaltigen Aufgabe": Zum kommenden Schuljahr müssen die Schulen in NRW rund 33.000 geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine in ihre Regelklassen integrieren. Denn für Kinder und Jugendliche, die etwa vor dem Krieg aus der Ukraine nach NRW geflohen sind, gilt zwar hier die Schulpflicht. Weil sie anfangs aber meistens kein oder nur wenig Deutsch können, hat für sie die Sprachförderung die oberste Priorität.

Diese Förderung geschieht teilweise in Regelklassen mit anderen Schülerinnen und Schülern, teilweise gehen die Geflüchteten aber auch in so genannte Willkommensklassen. Dort werden sie in der Regel zwei Jahre lang getrennt von den anderen Schülerinnen und Schülern unterrichtet. Welches Modell sie anbieten, entscheiden die Schulen.

Ein Drittel der betroffenen Schüler an Grundschulen

Obwohl die Schülerinnen und Schüler ihren Sonderunterricht an einer normalen Schule erhalten, sind sie dort noch keinem Bildungsgang wie Hauptschule oder Gymnasium zugeordnet. Solange sie Deutschförderung erhalten, bekommen die Kinder und Jugendlichen auch noch keine richtigen Zeugnisse.

Das alles ändert sich mit dem Übergang in die Regelbeschulung. Und der ist manchmal auch mit einem kompletten Schulwechsel verbunden. Etwa, wenn eine Schülerin bisher an einer Realschule in der Deutschförderung war - aber künftig auf ein Gymnasium gehen soll. "Auf der Basis intensiven Austauschs zwischen den Schulen und den Schulaufsichten ist derzeit davon auszugehen, dass zum Schuljahr 2024/2025 landesweit rund 33.000 neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler in die Regelbeschulung kommen", hieß es aus dem Schulministerium. Etwa ein Drittel dieser Schülerinnen und Schüler werde nach derzeitigem Kenntnisstand Grundschulen zugeordnet.

Schüler aus der Ukraine werden in Regelklassen integriert

02:16 Min. Verfügbar bis 22.04.2026


Nicht alle Schüler müssen wechseln

Die Schulleitungsvereinigung befürchtet bereits eine "nie dagewesene Wanderungsbewegung". Mit den vorhandenen Kapazitäten sei das eigentlich gar nicht möglich. Es fehle an Räumen, Lehrpersonal und Materialen. Das Ministerium dagegen betont, dass man seit Langem mit den Beteiligten an der Vorbereitung arbeite. Und dass längst nicht alle Schülerinnen und Schüler neu zugeteilt werden müssten: "Da die Erstförderung in verschiedenen Organisationsformen erfolgt, lernen bereits jetzt viele neu zugewanderte Kinder in Regelklassen. Mit dem Übergang ins Regelsystem ist damit nicht zwangsläufig ein Klassen-, bzw. Schulwechsel verbunden."

Über dieses Thema berichten wir am Montag u.a. in der WDR 5-Sendung Westblick.