Der Dienst ist meistens ganz ok, vor allem aber kann er eine ruhige Kugel schieben. Eines Nachts entdeckt Jürgen bei einer Patrouille einen Schimpansen beim Feigenbaum neben dem Lager. Der Affe humpelt, ein Bein ist kürzer als das andere. Er erinnert Jürgen an Ludger, den fettleibigen Lebensgefährten seiner Mutter, also heißt der Schimpanse ab jetzt auch so. Jürgen legt ihm jeden Tag Bananen unter den Feigenbaum. Aber eines Tages taucht Ludger nicht mehr auf. Jürgen ist beunruhigt und beauftragt ein paar einheimische Kinder damit, den Affen zu finden. Doch die verstehen den Auftrag falsch.
William Boyd, 1952 in Accra (Ghana) geboren, ist ein schottischer Schriftsteller, Drehbuchautor und Regisseur. Dass er sich in keiner Kultur ganz zu Hause fühlt, sei für einen Schriftsteller eine gute Voraussetzung, sagt Boyd. Sein erster Roman "A good Man in Africa" erschien 1981. Heute gilt Boyd als einer der erfolgreichsten Erzähler der zeitgenössischen Literatur.
"Camp K 101" ist erschienen im Erzählband "Der Mann, der gerne Frauen küsste" (Kampa Verlag).
von William Boyd
gelesen von David Vormweg
Regie: Susanne Krings
Produktion: WDR 2023 / 57’
Redaktion: Natalie Szallies
